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03.05.2012

Einsatz für Erneuerbare Energien - Grüne Abgeordnete auf Stadtwerke-Tour

Begeistert vom Passivhausbau: Ute Koczy, Wibke Brems, Arnd Oberscheven, Thomas Hinze

Eine Live-Erfahrung im Lemgoer Stadtbus – das hatte sich MdL Wibke Brems vorgenommen. Als energiepolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion hatte sie in den letzten Jahren die Arbeit der Stadtwerke Lemgo als vorbildlich erlebt. Gemeinsam mit MdB Ute Koczy, Landtagskandidat Thomas Hinze sowie Ortsverbandssprecher Dr. Burkhard Pohl besichtigte sie jetzt den neuen Passivhausbau am Bruchweg.

Geschäftsführer Arnd Oberscheven stellte den Gästen den Aktionsplan der Stadtwerke für die kommenden Jahre vor. Nach wie vor sei die Kundenbindung der Stadtwerke hoch, und im regionalen Vertrieb steige die Kundenzahl kontinuierlich. Dies sei auch ein Erfolg des konsequenten Weges der Eigenversorgung und der Eigenständigkeit.

Für die nahe Zukunft hatte der Stadtwerke-Chef gute Nachrichten: Das Unternehmen wird weiter stark in die Erneuerbaren Energien Wind und Photovoltaik investieren. An die Politik richtete Oberscheven eine eindringliche Bitte: Man möge dafür sorgen, dass die Bundesregierung die Einschränkungen der Kraft-Wärme-Kopplung zurücknähme. Diese berührten direkt die Interessen der Stadtwerke und nutzten nur den Großkonzernen.

Die Grüne Delegation beglückwünschte die Stadtwerke zum neuen energiesparenden Domizil. Wibke Brems zeigte sich beeindruckt: „Die Stadtwerke Lemgo gehen beim Bau des eigenen Verwaltungsgebäudes in Passivhausbauweise ebenso mit gutem Vorbild voran wie bei den Investitionen in die Erneuerbaren. Sie werden dazu führen, dass die Stadtwerke Lemgo die gesamte Stadt mit selbst erzeugtem Strom aus KWK- und Erneuerbaren Energie-Anlagen binnen zweieinhalb Jahren versorgen kann.“ Ute Koczy ergänzte: „Die veranschlagten Kosten wurden sogar noch leicht unterschritten. Passivhausbauten sind wichtig für eine Zukunft, in der Energiepreise eine immer größere Rolle spielen. Öffentliche Vorhaben in Passivhausbauweise sollten zum Standard werden.“

Vorab hatte die Grüne Delegation eine Tour mit dem Stadtbus unternommen. „Das Modell des Lemgoer Stadtbusses ist bestechend einfach und effektiv“, so Wibke Brems. Thomas Hinze assistierte: „Es ist gut, in Lemgo die hohe Qualität beim Stadtbus zu bewahren. In der alternden Gesellschaft benötigen wir mehr denn je gute und zugängliche Verkehrsverbindungen für alle. Wer mag, kann in 2 Stunden einmal die ganze Stadt erfahren, ohne lästige Warterei.“

 

 

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13.09.2010

„Energie aus Lippe für Lippe“ - Lippe vor der Gründung einer Energie Verwaltungs-GmbH

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen unterstützt die Bildung einer „Lippe Energie Verwaltungs-GmbH. Lippe will seine Vorreiterrolle bei der Erzeugung von regenerativen Energien ausbauen.

 

„Wir wollen ein Aushängeschild für Erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung  werden“,  so die Grünen.

Die Aufgabe der Lippe Energie Verwaltungs-GmbH soll darin bestehen, die regionale Wertschöpfung zu steigern und damit einhergehend eine erhöhte Akzeptanz für den weiteren Ausbau erneuerbarer Ener­gien zu erzielen. Der heimischen Wirtschaft, sowie den lippischen Bürgern soll dabei die Chance zur Beteiligung an der Realisierung der entsprechenden Projekte gegeben werden. Hiermit wird ein großes, für den Kreis Lippe sowie über die Grenzen Lippes hinaus, eimaliges Projekt gestartet.

„In einer Zeit in dem die Bundesregierung weiter auf Atomstrom setzt, setzten die Lippischen Stadtwerke  und der Kreis Lippe auf den Ausbau der regenerativen Energien“,  so Werner Loke,  Fraktionsvorsitzende der Lippischen Grünen im Kreistag.

Sylvia Ostmann, Umweltpolitische Sprecherin und Umweltausschussvorsitzende im Kreistag: „Unser Leitziel mehr regenerative Energie zu erzeugen als in Lippe verbraucht wird, so wie wir es in unser Wahlprogramm geschrieben haben, wird für den Kreis Lippe mit dieser Initiative der Stadtwerke und des Kreises Lippe fortgesetzt“.

„Wir unterstützen die weiteren Ziele des Kreises Lippe auf dem Energiesektor, durch den fortgesetzten Ausbau auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung, die Steigerung der Energieeffizienz und damit einhergehend die Stärkung der heimischen Wirtschaft und des regionalen Arbeitsmarktes, sich von der externen Energieabhängigkeit zu befreien“, so die Grüne Kreistagsfraktion.

Eine nachhaltige, gesicherte und bezahlbare Energieversorgung wird auch für Lippe eine der größten und wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein.

Gründungsmitglieder der Lippe Energie Verwaltungs-GmbH sollen der Kreis Lippe, die Stadtwerke Bad Salzuflen,  die Stadtwerke Detmold,  die Stadtwerke Lemgo und   ggf. ein Verbund der lokalen Volksbank und Sparkassen (optional) werden.

Der Umweltausschuss des Kreises Lippe wird sich mit dem Antrag am Donnerstag den 16.09.2010 auf seiner Sitzung im Hotel Zur Burg Sternberg, Sternberger Str. 37, 32699 Extertal-Linderhofe befassen.

11.09.2010

Unsägliche Pauschalisierung

In der LZ vom 8.9.2010 macht sich der Fraktionsvorsitzende der Lemgoer SPD die Aussagen von Herrn Sarrazin zu eigen. Einerseits bezeichnet er mit Berufung auf seine persönlichen beruflichen Erfahrungen die in Sarrazins Buch beschriebenen „Situationen“ als „von vorne bis hinten“ zutreffend. Andererseits unterstützt er auch Äußerungen zum judenspezifischen 'Wesen'. Konkret sei „die Geschäftstüchtigkeit der Juden als positive(r) Wesenszug“ korrekt hergeleitet.

Der Vorstand der Lemgoer Grünen hält diese pauschale Zuschreibung von Charaktereigenschaften für Religionsgruppen wie für andere Kollektive für unvertretbar und außerhalb des demokratischen Konsenses angesiedelt. Die Rede von der existenziell vorhandenen 'jüdischen Geschäftstüchtigkeit' greift alte antisemitische Vorurteile auf, die von den Nazis instrumentalisiert wurden und bis heute nachwirken.

Die mehr als fragwürdigen Aussagen ihres Fraktionschefs machen eines deutlich: Die Lemgoer SPD hat jetzt Diskussionsbedarf. An ihr ist es, mit dem Problem umzugehen.

Link mit Originalzitat: Aussage zum "Rassengen" aus dem Zusammenhang gerissen?

Zum Weiterlesen: Wolfgang Benz, Was ist Antisemitismus, München 2004, S. 234.

10.09.2010

Längere AKW-Laufzeiten – Angriff auf die Stadtwerke

Die Bundesregierung hat sich auf die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken verständigt. Dies kann sich mittelbar auch auf Lemgo und seine Stadtwerke auswirken.

Dazu erklärt Dr. Burkhard Pohl, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke:

„Mit ihrer Entscheidung für längere AKW-Laufzeiten hat die Bundesregierung die Kommunen vor den Kopf gestoßen. haben Die Stadtwerke haben ihre Energiepolitik an den bisherigen Regelungen ausgerichtet und erhebliche Investitionen insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien geleistet und weitere geplant. Die 230 Stadtwerke in NRW investieren mehr als 1,4 Mrd. Euro jährlich in den Ausbau der kommunalen Infrastruktur. Gerade die Stadtwerke Lemgo. tragen durch den Ausbau der Erneuerbaren und der Energieeffizienz zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei. 2010 investieren sie allein in Photovoltaik über 1 Mio. Euro.

Nun wird dem Umbau zu einer effizienten und nachhaltigen Energieversorgung die Planungsgrundlage entzogen. Geplante Investitionen in Milliardenhöhe drohen in den nächsten Jahren zurückgestellt zu werden. Davon betroffen sind neben der Branche der Zukunftsenergien auch unsere Handwerksbetriebe. Und nicht zuletzt profitiert Lemgo als Eigentümer der Stadtwerke unmittelbar von den Einnahmen.

Dabei ist die Verlängerung um durchschnittlich zwölf Jahre reine Augenwischerei. Denn nicht die Restlaufzeit, sondern die Reststrommengen werden für die Berechnung der Verlängerung zu Grunde gelegt. Das kann zur Folge haben, dass es letztlich zu einem Weiterbetrieb auch nach 2040 kommt. Das bedeutet, dass die Kommunen auf Jahrzehnte keine Planungssicherheit in Energiefragen haben werden.“

Schließlich bleiben die potenziellen Gefahren durch die Atomenergie bestehen. Dies gilt nicht nur für OWL etwa durch das benachbarte AKW Grohnde, sondern weltweit durch Atomkraftwerke, ungelöste Endlagerung und den Uranabbau in ungeschützten Gebieten der südlichen Halbkugel.“

10.09.2010

Skandalöse Entscheidung gegen Rad- und Fußverkehr

Ein schwarzer Tag für Lemgo und alle nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer:

SPD, BfL und FDP wollen die Wallquerungen für teures Geld zurückbauen. Damit nicht genug, wollen sie den Rad- und Fußverkehr mit zusätzlichen Hindernissen hinter Barrieren zwingen. Dies ist ein Rückfall in die finstersten Zeiten automobiler Hysterie. Der Beschluss im Verkehrsausschuss ist eine plumpe Retourkutsche für frühere Abstimmungsniederlagen, die die Lemgoer Bürgerinnen und Bürger teuer zu stehen kommt und die fortschrittliche Lemgoer Verkehrspolitik schwer beschädigt.

Die heutige Entscheidung, falls sie überhaupt zur Umsetzung kommt, kostet mehr Geld als der gesamte Etat für Radverkehrmaßnahmen im Jahr 2010.

Die BfL ist demaskiert: Alle Wahlkampfsprüche vom Sparen waren Lug und Trug. Stattdessen belastet die selbst ernannte Sparpartei die Finanzen der Stadt. Man wirft das Geld der Bürgerinnen und Bürger mit vollen Händen zum Fenster heraus, wenn es den eigenen Zielen nützt. Ein BfL-Mitglied hat es treffend formuliert – Rückbau der Wallquerungen, „koste was es wolle!“. Das ist Verrat an den Steuerzahlern unserer Stadt.

Die SPD-Fraktion untermauert ihren Ruf als Autofahrer-Partei. Ihr und ihrem Ausschussvorsitzenden sind die Anliegen der Radfahrer und des nicht motorisierten Nahverkehrs herzlich egal – da hilft auch der sporadische Einsatz für Radwege in Hörstmar nichts. Die Wall-Entscheidung reiht sich ein in die fatalen SPD-Positionen für die Ilsetal-Zerstörung, für die millionenschwere Bunsenstraße und den B66-Neubau bei Trophagen. Gleichzeitig lehnte sie jeden Euro für Lärmschutz an innerstädtischen Straßen oder für weitere Investitionen in den Radverkehr ab.

Die Verwaltung hatte gerade erst in Übereinkunft mit Polizei und Kreis bauliche Veränderungen am Slavertor für mehr Verkehrssicherheit vorgenommen. Diese Maßnahmen wurden schlichtweg ignoriert. Nicht zu vergessen sind die Folgen für die sehbehinderten MitbürgerInnen: für sie waren extra Querungshilfen eingebaut worden, die ebenfalls der Zerstörungswut der Ausschussmehrheit zum Opfer fallen.

Die Bürgerinnen und Bürger wissen jetzt: bei SPD, BfL und FDP ist Fachwissen nicht gefragt – hier zählt nur der Bleifuß. Sie geben das Geld für ihre rückwärts gewandten politischen Spielchen aus und schaden mutwillig dem Haushalt der Stadt. Konstruktive Politik sieht anders aus. Ein Armutszeugnis.

Der Nationale Radverkehrsplan des Bundes strebt die Gleichbehandlung aller Verkehrsmittel an – PKW, Rad, Fuß. In Lemgo hat sich jetzt wieder die antiquierte Vorstellung vom Vorrang des Autos durchgesetzt – vorläufig.

09.09.2010

Die dreckige Seite der Atompolitik - Koczy besucht Atomanlage in Brasilien

Ute Koczy mit der vom Uranabbau direkt betroffenen Bevölkerung vor Ort, in unmittelbarer Nähe der Mine Caitité.

Es wird oft ignoriert: Auch international setzt die Bundesregierung auf den Bau von Atomanlagen. So nutzte Siemens/AREVA als erste Firma den atomfreundlichen Kurs der schwarzgelben Bundesregierung und beantragte eine Export-Kredit-Garantie für den Bau eines AKWs in Brasilien. Diese wurde für die Anlage Angra 3 westlich von Rio de Janeiro im Grundsatz genehmigt.

Als Kritikerin dieser Bürgschaft, die sich immerhin auf eine Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Euro belaufen kann, informierte sich die lippische Bundestagsabgeordnete Ute Koczy Ende August vor Ort.

Es spricht für die funktionierende brasilianische Demokratie, dass die entwicklungspolitische Sprecherin auch als Oppositionspolitikerin empfangen wurde und mit hochrangigen Ministern über das Atomprogramm sprechen konnte. Die Reise war über die Heinrich-Böll-Stiftung vorbereitet worden und führte nicht nur zu der Anlage selbst, sondern auch in die Hauptstadt Brasilia sowie zur Uranmine bei Caitité.

„Aus vielen Gründen sehe ich hohe Risiken beim Bau dieser veralteten Anlage, die vor über 20 Jahren angedacht war. Ich fordere die Bundesregierung auf, ihre Zusage für die Export-Kredit-Versicherung zurückziehen“, so das Fazit der Abgeordneten. „Ich finde es völlig untragbar, dass Betreiber und die Kontrolle der Atomanlagen in einer Hand sind. Außerdem sind die ökonomischen Risiken unkalkulierbar, denn weder sind Evakuierungsmaßnahmen der Stadt Angra dos Reis, noch Nachrüstungen oder irgendeine Art von Endlagerung in den Kosten enthalten. Siemens und die CDU-FDP-Regierung ignorieren diese Gefahren.“

Auch beim Uranabbau zeichnet sich laut Koczy ab, dass die Probleme der Radioaktivität noch lange bleiben werden. Uran wird vielfach im offenen Tagebau unter höchsten Risiken gewonnen. Im Gebiet der Mine im Bundesstaat Bahia lebt die Bevölkerung in Angst vor Gesundheitsschäden angesichts der durch Greenpeace nachgewiesenen Verseuchung des Wassers. Acht Brunnen mussten geschlossen werden. Forderungen der Zivilgesellschaft nach sauberem Wasser, Lebensmittelkontrollen und Gesundheitsüberwachung werden ignoriert.


Brasilien verfügt über die sechstgrößten Uranvorkommen der Welt. Da noch nicht einmal 30% des brasilianischen Territoriums untersucht wurden, könnten die Reserven noch größer sein. Allerdings befinden sich diese auch auf indigenem Boden bzw. im Amazonas.
Über die Gefahren und gesundheitlichen Folgen des Uranabbaus wird nicht nur in Brasilien wenig diskutiert. Das in der Erde befindliche Uranmetall ist ungefährlich, solange es mehrere Meter tief lagert. Mit der Förderung wird Uranmetall mit seinen Spaltprodukten und durch die nachfolgende Anreicherung gefährlich für alle Lebewesen: Die Büchse der Pandora ist geöffnet.

09.09.2010

Grüne begrüßen neue Kita-Beitragstabelle

Die Stadt Lemgo hat eine neue lineare Tabelle für die Kindergartenbeiträge entworfen. Die neue Tabelle steht im Geiste der bisherigen Stufenregelung und setzt dieselben sozialen Akzente zugunsten geringerer Einkommen. Die Freistellungen für Geschwister und im letzten Kita-Jahr bleiben erhalten. Deshalb begrüßt die grüne Fraktion die gefundene Lösung – trotz bestehender Bedenken über das Verfahren. Die Neuregelung wurde ohne konkreten politischen Auftrag angegangen und dürfte bald wieder überarbeitet werden müssen, wenn in Düsseldorf das KiBiZ reformiert wird.

07.09.2010

Für die Wallvorfahrt in Lemgo

Ca. 60 Menschen demonstrierten für den Erhalt der Wallquerungen – wie hier an der Leopoldstraße.

Über 60 Menschen zu Rad und Fuß setzten ein Zeichen: Sie folgten am Samstag, 4.9., dem Aufruf der Lemgoer Grünen für eine demonstrative Radtour in der fahrradfreundlichen Stadt Lemgo. Ziel der Demonstration war die Unterstützung der Wallvorfahrt an der Leopoldstraße und am Slavertor. Beide Orte „feiern“ in diesen Wochen ihren zweiten Geburtstag. Bei warmem Wetter umkreisten die Demonstranten zweimal den Wall und machten auch in der Mittelstraße auf ihr Anliegen aufmerksam. Ortsverbandssprecher Burkhard Pohl wies in seinem Redebeitrag auf das übergreifende Ziel einer nachhaltigen Verkehrspolitik hin. „Die Nahmobilität der Zukunft muss den Rad- und Fußverkehr verstärkt berücksichtigen, und zwar auch auf seiner Hauptachse, dem Stadtwall. Dieser spielt eine zentrale Rolle als Teil des städtischen Radverkehrskonzeptes, das bereits seit den 90er Jahren existiert.“ Bezüglich der Sicherheitsfrage betonte Pohl, dass an der Leopoldstraße nachweislich kein einziger Unfall und insgesamt kein einziger schwerer Unfall gemeldet sei, entgegen anders lautenden Behauptungen.

Auf völliges Unverständnis stieß bei den Anwesenden die Forderung einzelner Fraktionen in Lemgo, die Wallquerungen und -regelung wieder zurückzubauen. Dies sorge für Unsicherheit, schade dem Klima, beweise eine einseitig auf das Auto ausgerichtete Verkehrspolitik, und es belaste die Finanzen der Stadt – so das einhellige Fazit. Das abschließende Urteil der Lemgoer Grünen fällt positiv aus: "Die Demonstration unterstützt den Erhalt der Wallquerungen und zeigt, dass die LemgoerInnen den Wall und seine gute Infrastruktur mit Freude nutzen".

Fakten zur Wallquerung

Der Beschluss zum Umbau der Wallvorfahrt im letzten Verkehrsausschuss wird zu folgender Veränderung führen.

Leider sind viele Details über die Wallvorfahrt wenig oder kaum bekannt. Deshalb veröffentlichen wir hier Unterlagen und Richtigstellungen, um zur freien Meinungsbildung beizutragen.

1) "Knochenbrüche"? - Nein. Die registrierten Unfälle am Slavertor waren glücklicherweise leichte Unfälle. An der Leopoldstraße gab es keinen einzigen registrierten Unfall. --> Polizeiberichte aus der Verkehrsausschuss-Sitzung vom 16.6.2010

Mit baulichen Nachbesserungen hat die Verwaltung Anfang September bereits auf die Unfalllage reagiert. Anstatt neue Erfahrungen mit diesen Maßnahmen abzuwarten, hat der Verkehrsausschuss per Tischvorlage das Projekt weggestimmt.

2) "Nur ein paar Schilder umdrehen?" - Nein. Für den Rückbau der Wallquerungen müssen die Fahrbahnmarkierungen entfernt und die Querungshilfen für Sehbehinderte herausgestemmt werden. Außerdem haben SPD, BFL und FDP beschlossen, an den bisherigen freien Querungsstellen "Bügel" aufzustellen "wie am Bruchweg". Damit soll ein schnelles Kreuzen unterbunden werden. --> zum Beschluss des Verkehrsausschusses, 8.9.2010

3) "Die Wallquerung kehrt die Verhältnisse um." - Nein. Fahrräder haben z.B. auch an grünen Ampeln oder an Radquerungen an der Engelbert-Kämpfer-Str. Vorfahrt. Außerdem sieht moderne Nahverkehrsmobilität ein Miteinander der Verkehrsmittel vor, keine einseitige Hierarchisierung.

--> Broschüre "Nahmobilität der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte

--> Verweis auf die Lemgoer Wallquerungen beim Bundesverkehrsministerium

4) "Man kann nicht Lemgo mit Münster vergleichen." - Das stimmt in Bezug auf die EinwohnerInnenstruktur. Deshalb dient ja auch eine Stadt wie Troisdorf bei Bonn ebenfalls als Vergleich. Und zu Stoßzeiten auf dem Wall, etwa vor der 1. Schulstunde oder bei schönem Joggingwetter, liegt die Nutzerzahl weit über der der kreuzenden Autos. insgesamt werden 800 Rad- und 400 FußpassantInnen. --> Angaben zur Verkehrszählung

5) "Es gab positive Meinungen, aber von Anfang an auch kritische Stimmen." - Das ist irreführend. Alle befragten Fachleute aus Polizei und Verkehrsforschung haben, mit Ausnahme eines Vertreters der Lemgoer Polizei, das Projekt befürwortet. Selbst die SPD hatte 1994 einst die Wallvorfahrt in ihrem Koalitionsvertrag mit den Grünen beschlossen.